Lieder und Geschichten am Kamin
Flüchtlingshilfe Hamm kritisiert türkische Angriffe auf Syrien
Fünf Tage ist es nun her, dass die türkische Armee ihre Offensive in Nordsyrien begonnen hat und nach Luftangriffen auf verschiedene Städte im Grenzgebiet nun auch mit Bodentruppen einmarschiert. Nachdem die amerikanischen Truppen die Kurdengebiete verlassen haben, hat der türkische Präsident Erdogan nun freie Bahn für seinen Kampf gegen die kurdischen Kämpfer der autonomen Region, die SDF= Syrian Democratic Forces, in Nordsyrien.
Die Bekämpfung vermeintlicher Terroristen ist Erdogans vorgebliches Ziel, doch seine Offensive trifft alle – unbeteiligte Zivilisten, Frauen, Kinder. Mittlerweile sind nach UN-Angaben 130.000 Menschen auf der Flucht aus dem Gebiet. Die Angaben über die Zahl der Toten sind noch nicht gesichert. Auch die Infrastruktur wird zerstört. Heute wurde von einem teilweisen Ausfall der Strom- und Wasserversorgung berichtet.
Als Verbündete der amerikanischen Truppen und ausgebildet unter anderem von deutschen Bundeswehrsoldaten haben die syrischen Kurden erfolgreich den IS bekämpft. Viele IS-Kämpfer und ihre Familienangehörigen befinden sich in Gefangenenlagern in Nordsyrien. Diese sind die Nutznießer des türkischen Einmarsches, denn heute gelang mehreren hundert Familienangehörigen die Flucht.
Die Flüchtlingshilfe Hamm kritisiert das türkische Vorgehen aufs Schärfste. Der Einmarsch in Syrien ist völkerrechtswidrig und kann auch durch das angebliche Ziel der Terrorismusbekämpfung nicht gerechtfertigt werden. Es bleibt abzuwarten, ob das eigentliche Ziel und Ergebnis dieser Offensive nicht vielmehr eine ethnische Säuberung ist.
Die Kurden in Syrien haben eine sehr wichtige Rolle bei der Bekämpfung des IS eingenommen, jetzt dürfen sie von den USA und der EU nicht einfach im Stich gelassen werden. Europa darf sich nicht von Erdogan erpressen lassen, der damit droht, die Grenzen zur EU zu öffnen für die 3,6 Millionen syrischen Geflüchteten in der Türkei, falls die türkische Offensive von der EU als „Besatzung“ bezeichnet werden sollte. Spätestens jetzt wird deutlich, dass der „Flüchtlingsdeal“ mit Ankara, der sowieso nie wie geplant funktioniert hat, ein großer Fehler war. Stattdessen muss nun endlich eine gerechte, menschenrechtskonforme europäische Lösung gefunden werden, die eine Zusammenarbeit mit Unrechtsstaaten wie der Türkei oder Libyen ausschließt.
„Doch nicht nur die große Politik, auch jeder Einzelne kann etwas tun, um den vertriebenen Zivilisten, Frauen und Kindern in Nordsyrien zu helfen“, so Anas Hasan, Vorstandsmitglied der Flüchtlingshilfe Hamm und selbst syrischer Kurde. „Man kann durch eine kleine Spende lokale Hilfsorganisationen dabei unterstützen, die Vertriebenen zu versorgen und unterzubringen. Jeder Cent zählt!“
Bitte helfen Sie den flüchtenden Menschen in Rojava mit folgenden Spendenprojekten:
https://www.betterplace.org/de/donate/platform/projects/61851
https://www.facebook.com/donate/516159529181947/2678480278934055/
Eröffnung der Fotoausstellung zu Fluchtwegen von Selahattin Sevi
Am letzten Freitag eröffnete die Fotoausstellung von Selahattin Sevi in der Stadthausgalerie. „Fluchtwege – Aufbruch in eine neue Welt“. Muhammet Mertek, Lehrer an der Sophie-Scholl-Gesamtschule und Ehrenvorsitzender des Instituts für Islam und politische Bildung (IDEBI) organisierte und lud zu der Ausstellungseröffnung ein.
Film- und Diskussionsabend im Alten Bauhof
Am letzten Mittwoch fand der Film- und Diskussionsabend im Alten Bauhof in Herringen statt. Eingeladen und organisiert hat diesen das Ehepaar Grüneberg.
Der Abend begann bei sommerlichen Temperaturen mit einem kleinen Vortrag über die Flüchtlingshilfe vom Vorsitzenden, Martin Kesztyüs. Die Zuhörer waren sehr interessiert und stellten währenddessen viele Fragen zur Organisation, Anfangszeit aber auch den Gefühlen, die die Helfer der Flüchtlingshilfe bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit begleiten.
Darauf folgte die Vorführung des Films von Kamyar Dorodian, einem ehemaligen Geflüchteten aus dem Iran.
„Eine wahre Geschichte“
Der Film ist preisgekrönt im Kurzfilmwettbewerb des Lutherviertels vor zwei Jahren.
Der Film beschreibt die vielfältigen Gefahren, Enttäuschungen und Herausforderungen von Geflüchteten aus der Sicht einer jungen afghanischen Frau. Dies führte zu einer lebhaften Diskussion über Werte, Kultur und Integration.
Wir danken allen Organisatoren und Teilnehmer*innen für ihre Beiträge.
Die nächste Veranstaltung mit dem Thema „Heimat“ findet im Herbst statt. Melden Sie sich gerne bei uns, wir leiten Sie dann an die Organisatorin weiter.
Traumasensibler Umgang mit Geflüchteten
Liebe Engagierte in der Flüchtlingsarbeit,
Sie haben Kontakt zu Geflüchteten und Ihnen ist aufgefallen, dass Ihre Bekannten Traumata erlebt haben könnten?
Endlich ist es so weit! Die Flüchtlingshilfe hat in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum eine Fortbildung ins Leben gerufen:
„Traumasensibler Umgang mit Geflüchteten“
Adressaten
Ehrenamtlich Engagierte und weitere Interessierte
Referentin
Frau Gehrcke, Psychosoziales Traumazentrum für Flüchtlinge Ahlen
Termin
6.Juli 2019, 11- 17 Uhr
Ort
Flüchtlingshilfe Hamm e.V.
Hohe Straße 33, 59065 Hamm
Ansprechpartnerin
Melissa Bauer
Tel.: 02381 175047
melissa.bauer@stadt.hamm.de
Bitte melden Sie sich bei Frau Bauer an!
Inhalt
Bei vielen Fachkräften und ehrenamtlich Engagierten bestehen Fragen und
Unsicherheiten bezüglich des Umgangs mit traumatisierten Geflüchteten.
Wie erkenne ich Traumasymptome?
Gehört das überhaupt in meinen Aufgabenbereich und entspricht meiner Kompetenz?
Darf über das Trauma gesprochen werden?
Besteht die Gefahr einer Retraumatisierung?
Welche äußeren Bedingungen brauchen traumatisierte und psychisch schwer belastete Geflüchtete?
Welche Möglichkeiten der Traumatherapie gibt es für Geflüchtete?
Wie kann ich selbst stabilisierend agieren?
Wie kann ich eigene Grenzen erkennen und mich auch um mich selbst kümmern?
Auf diese Fragen und mehr wird im Seminar eingegangen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Auch die Verpflegung ist kostenlos.
Fake News! Oder: Wie der Broccoli ins Gefängnis kam
Am gestrigen Donnerstag führte das theaterpädagogische Projekt „Vorhang auf!“ der Flüchtlingshilfe Hamm ihr neuestes Stück „Fake News! Oder: Wie der Broccoli ins Gefängnis kam“ im Helios Theater auf. Nach ihrem großen Erfolg mit „Boarding completed“ im Jahr 2017 und zwei kleineren Produktionen 2018 führte das Projekt unter dem Ehepaar Jennifer und Adrian Ruda nun ihr viertes Theaterstück auf.
Adrian Ruda: „Es ist eine Freude mit den jungen Menschen zusammen zu arbeiten und solch ein Theaterstück aus ihnen heraus zu kitzeln. Die Aufführung war nicht das Ziel, sondern das Resultat unserer Proben. Irgendwann stellte sich heraus, dass wir eine Stück wagen wollen, und gestern Abend war es dann so weit.“
Martin Kesztyüs, Vorsitzender der Flüchtlingshilfe: „Es ist jedes Mal
wieder ein Erlebnis mit „Vorhang auf!“ Ich habe mich richtig auf den
Abend gefreut und wurde nicht enttäuscht. Die theaterpädagogische Arbeit des Ehepaars Ruda ist eine wichtige für die Teilhabe an der Gesellschaft und wird dankenswerter Weise ermöglicht durch Mittel der Werkstadt für Demokratie und Toleranz, der unser besonderer Dank gilt!“
Ankündigung: Theaterstück „Fake News! Oder: Wie der Brokkoli ins Gefängnis kam“
Unser Theaterstück „Fake News! Oder: Wie der Brokkoli ins Gefängnis kam“, das aktuell im Rahmen unseres Theaterprojektes „Vorhang auf!“ entsteht, wird am 13. Juni 2019 aufgeführt. Dazu möchten wir herzlich einladen!
Der Eintritt ist frei!
Ort: Helios Theater, Willy-Brandt-Platz 1d, 59065 Hamm
Einlass: 19: 00 Uhr
Beginn: 19:30 Uhr
Tafel der Solidarität in Hamm
Gestern fand von 14-17 Uhr auf dem Marktplatz an der Pauluskirche die ‚Tafel der Solidarität‘ der Caritas statt. Beim Aufbau regnete es noch. Doch der Himmel klärte sich und blieb dann den gesamten Nachmittag über hin trocken, ja zwischendurch ließ sich sogar die Sonne blicken. Leckeres Essen, tolle Menschen, ein interessantes Programm und ein wundervolles Rudelsingen haben diesen Nachmittag perfekt gemacht.
Vierter Geburtstag der Flüchtlingshilfe
Am letzten Freitag fand der 4.Geburtstag der Flüchtlingshilfe statt. In freundlicher Atmosphäre wurde gegrillt und sich angeregt unterhalten.
Es gab leckere Würstchen, sowohl halal als auch mit Schweinefleisch, und diverse Salate, Kuchen und weitere kulinarische Feinheiten.
Auch Besuch von der FUgE, Regionalpromotor Marcos Da Costa Melo, gesellte sich zu uns brachte ein paar Köstlichkeiten mit.
Nachdem die Flüchtlingshilfe am 26.03.2015 gegründet worden war, folgten zwei aufregende Jahre des Aufbaus und ein weiteres Jahr der Konsolidierung. Wir befinden uns inzwischen im fünften Jahr und können auf viele Erfolge zurück schauen. Die Zahl der Geflüchteten ist zwar rückläufig, im Rahmen der Integrationsarbeit und dem Anspruch vorbereitet zu sein, wenn Europa wieder mehr Geflüchtete aufnimmt, sieht die Flüchtlingshilfe sich vielen Aufgaben gegenüber und hofft auf eine weiterhin prosperierende Zeit.